Niedenstein braucht einen grünen Schub

Naturschutzrechtliche Kompensation in Niedenstein

Die Neubaugebiete in Niedenstein ziehen besonders junge Familien an. Mit Kitas, Grundschule und Hallenbad befriedigt die Stadt bereits einen wichtigen Teil ihrer Bedürfnisse. Mit den umfangreichen Siedlungserweiterungen und dem Altenheim im Stadtkern hat sich jedoch auch der Bedarf an grüner überwiegend barrierefreier Freizeitinfrastruktur deutlich erhöht. Zudem gilt es Versäumnisse der Vergangenheit im Bereich naturschutzrechtlicher Kompensation nachzuholen und Fehler in der Verkehrslenkung zu beheben. Die Proteste zahlreicher Bürgerinnen und Bürger, die den Mangel benennen, sind daher aus Sicht der Grünen Niedenstein vollauf berechtigt.

Nach Auffassung der Grünen soll ein möglichst umfangreicher Teil der erforderlichen Kompensationen im räumlich-funktionalen Zusammenhang zur ökologischen Aufwertung der direkten Umgebung umgesetzt werden. Damit soll nicht nur die typische biologische Vielfalt der Niedensteiner Kulturlandschaft erhalten sondern auch die Resilienz bzw. Widerstandskraft sowohl der Landschaft als auch der Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Im Hinblick auf die Klimakrise und zukünftige Pandemien ist dies für Lebensqualität und Gesundheit von höchster Bedeutung. Die grüne Infrastruktur sollte daher dort eingerichtet werden, wo der Bedarf ist. Ortsrandeingrünungen sind als Naherholungsbereich und Puffer zu landwirtschaftlichen Intensivflächen und Straßen von Bedeutung. Eine umfangreiche ökologische Aufwertung der Felder und Wälder Niedensteins sollte ebenfalls dazu beitragen, Niedenstein zukunftsfähig aufzustellen und Bürgerinnen und Bürgern einschließlich ihrer Kinder eine nachhaltige Perspektive zu bieten. 

Die Stadt ist bereits dabei, erste Maßnahmen anzugehen. So soll der Niedensteiner Festplatz bzw. heutige LKW-Parkplatz zum Mehrgenerationen-Park werden. Eine Verknüpfung mit Hallenbad, Skaterplatz und Tennisanlagen sowie Kitas, Schule und Altenheim ist vorgesehen. Es entstehen Synergien, von denen sowohl Kinder und Jugendliche als auch SeniorInnen und besonders die im Umfeld wohnenden und zukünftigen Bürgerinnen und Bürgern profitieren werden. Diese Freizeiteinrichtung für alle ist eine bessere Alternative zu geforderten Minispielplätzen mit meist unattraktiven Spielgeräten, die ohnehin erfahrungsgemäß schlecht angenommen werden. 

Auch die erforderliche Verkehrslenkung mit einer Beruhigung des Kita-Altenheimbereichs und barrierefreien Anbindungen ist in Vorbereitung.

 

Forderungen der Grünen Niedenstein:

  • Der gesamte neue Ortsrand soll mit extensivem Grünland, Streuobst und Gehölzen breit eingegrünt werden.

  • Das geplante Neubaugebiet darf nicht in die Wiehoffaue unterhalb der Straße weiterentwickelt werden. Vielmehr sollte dieser Bereich zur Kompensation in die Bauleitplanung mit einbezogen und im Rahmen der Wiehoffrenaturierung im hessischen Programm „100 wilde Bäche“ zu einer naturnahen Aue mit Auwald entwickelt werden, der auch ein Naturerlebnis ermöglichen soll. 

  • Der "Goetheplatz" bzw. die Brache am jetzigen Edeka-Parkplatz soll zu einem Treffpunkt unter schattenspendenden Bäumen umgewandelt werden. Hier könnten Bürgerinnen und Bürger auf Bänken ruhen und am Leben in der Stadt teilhaben.  In diesem Zusammenhang fordern die Grünen Niedenstein im Hinblick auf die Edekaerweiterung mit neuen Parkplätzen eine teilweise Entsiegelung des Parkplatzes am jetzigen Edeka zur Vergrößerung des kleinen Parks und zur Kompensation.

  • Der Wald am Goddelbusch soll zu einem Bürgerwald werden, der zumindest teilweise barrierefrei erschlossen ist. Die Bürgerinnen und Bürger sollen hier die Gelegenheit bekommen, sich in einem naturnahen Wald mit alten Bäumen ortsnah zu erholen. Dazu sind weitere Holzeinschläge zu unterbinden.

  • Die Goddelbachaue soll von der Ermetheiser Straße bis zum neuen Ortsrand zu einer extensiven Grünlandaue werden. Der Goddelbach muss in diesem Zusammenhang renaturiert werden.

  • Die Klimakrise mit Dürren zeigt sich besonders im Wald. Niedenstein ist hier gefordert, seiner Verantwortung zur Erhaltung alter naturnaher Wälder insbesondere im europäischen Schutzgebiet an der Altenburg gerecht zu werden und neue Wildnis zuzulassen.



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